Trockenbauwände in Feuchträumen

Gips und Feuchtigkeit – das ist nicht die beste Kombination. Jedenfalls nicht, wenn der Gips seine Stabilität nicht einbüßen soll. Deswegen herrscht beim Einsatz vom Gipskarton in Bad und Küche bei vielen noch eine gewisse Skepsis vor. Diese ist jedoch unbegründet. Trockenbau hat sich mittlerweile auch in Feuchträumen etabliert. Duschabtrennungen oder Vorwandinstallationen werden durchweg im Trockenbauverfahren errichtet. Die grünen Platten sind speziell auf die erhöhte Luftfeuchtigkeit ausgerichtet und die Hersteller bieten ergänzende Produkte für die Nasszellen an, um auch den feuchtigkeitsempfindlichen Spachtel vor der Nässe in der Dusche abschirmen.
Das Prinzip Trennwände im Feuchträumen zu errichten unterscheidet sich im Grunde nicht von dem Errichten von Trennwänden aus Gipskartonplatten. Dennoch gehen wir hier noch einmal darauf kurz ein, da sich dann die Besonderheiten im Badezimmer leichter erklären. Wie man dabei vorgeht, erklären wir hier am Beispiel des „System Grün“ von Rigips.
Feuchtraum Trennwände mit der 1-Mann-Platte Die Grüne
Schritt 1
RigiProfile UW und erstes sowie letztes RigiProfil CW mit Rigips Anschlussdichtung versehen.
An Boden und Decke bzw. Wand im Abstand von 1 m verdübeln.
Offene Profilseite in Montagerichtung der anzuschraubenden Platten anordnen.
RigiProfile CW im Achsabstand von 30 cm (zweilagige Beplankung) bzw. 60 cm (einlagige Beplankung) ausrichten.
Besonderheiten bei Fliesen
- immer zweilagig beplanken
- Achsabstand RigiProfile CW: 30 cm
Schritt 2
RigiProfil CW ca. 1,5 cm kürzer zuschneiden als das lichte Raummaß zwischen Boden- und Deckenprofil, zur Aufnahme normaler Deckenbiegungen. Dabei müssen die RigiProfile CW mindestens 1,5 cm tief in das RigiProfil UW eingreifen.
Schritt 3
Rigips 1-Mann-Platte Die Grüne ca. 0,5 cm kürzer zuschneiden als das lichte Raummaß und mit Rigips Schnellbauschrauben im Abstand von 25 cm auf den RigiProfilen CW befestigen. Achtung: Nicht in die RigiProfile UW an Boden und Decke schrauben (Abstand min. 2 cm).
Die RigiProfile CW dürfen beim Verschrauben nicht verdrehen! Quer- und Schnittkanten gleichmäßig mit dem VARIO Kantenhobel oder gegebenenfalls mit einem Messer anfasen, wenn mit VARIO imprägniert Fugenspachtel verspachtelt wird.
Schritt 4
2. Wandseite analog zur 1. Wandseite beplanken (s. Punkt 3). Bei Bedarf zur Optimierung des Schall-/Wärmeschutzes eine Hohlraumdämmung zwischen die RigiProfile CW klemmen. Grundsätzlich gilt: Ggf. auftretende waagerechte Fugen sind bei einlagiger Beplankung um mindestens 40 cm je Plattenfeld zu versetzen und nur im oberen Wandbereich anzuordnen!
Schritt 5
Gegenüberliegende senkrechte Fugen um ein RigiProfil CW versetzt anordnen. Achsabstand RigiProfil CW: 30 cm.
Die zweite Plattenlage ebenfalls fugenversetzt zur ersten Plattenlage montieren, zuvor Fugen der 1. Lage planeben mit VARIO imprägniert Fugenspachtel füllen.
Schritt 6
Bei zweilagiger Beplankung beträgt der Abstand der waagerechten Fugen zwischen den Beplankungslagen min. 25 cm, innerhalb der Beplankungslagen 50 cm. Verschraubung
1. Lage: 75 cm
2. Lage: 25 cm
Weitere Anwendungsbereiche
Alternative: Querbeplankung
Zwei Lagen der Rigips-1-Mann- Feuchtraumplatten Die Grüne sind je Wandseite waagerecht so zu montieren, dass der waagerechte Plattenversatz eine halbe Plattenbreite beträgt.
Senkrechter Plattenversatz min. 30 cm.
Gegenüberliegende senkrechte Fugen um einen Ständer versetzt anordnen.
Ständerabstand max. 62,5 cm.
Installationswand
Aufgrund des zweifachen Ständerwerkes können Rohr- und Abflussleitungen waagerecht innerhalb der Wand verlegt werden.
Installationswand
Aufgrund des zweifachen Ständerwerkes können Rohr- und Abflussleitungen waagerecht innerhalb der Wand verlegt werden.
Tipp: Bei Verwendung von großformatigen grünen Rigips-Feuchtraumplatten (Plattenbreite 125 cm) betragt der Achsabstand der RigiProfile CW auch bei zweilagiger Beplankung 62,5 cm.
Wichtiger Hinweis
Die Angaben zuvor gelten bei beidseitig, 1-lagig beplankten Wanden mit Rigips 1-Mann-Feuchtraumplatten Die Grüne. Der Achsabstand der RigiProfile CW 50 muss 60 cm und die Wandstarke mindestens 7,5 cm betragen, dann ist eine Wandhöhe bis zu 2,60 m möglich. Bei beidseitig, 2-lagig beplankten Wanden mit Rigips 1-Mann-Feuchtraumplatten Die Grüne muss der Achsabstand der RigiProfile CW 50 30 cm und die Wandstarke mindestens 10 cm betragen, dann können Sie eine Wandhöhe bis zu 3,20 m erstellen.
Bei keramischen Belägen ist grundsätzlich 2-lagig zu beplanken! Wir empfehlen Ihnen darüber hinaus – wenn möglich – im Feuchtraum immer 2-lagig zu beplanken, da so auch zukünftig die Möglichkeit besteht, Fliesen anzubringen und Sie außerdem eine solidere und robustere Konstruktion erstellen, an der auch höhere Lasten aufgehängt werden können.
Verspachtelung ohne zusätzlichen Bewehrungsstreifen
Die Fugen und Anschlüsse der ersten Plattenlage sind mit VARIO imprägniert Fugenspachtel komplett und planeben zu füllen.
- Die Decklagen sind mit VARIO imprägniert Fugenspachtel zu verspachteln.
Vorspachteln
Alle offenen Kanten mit leicht feuchtem Pinsel vom Gipsstaub säubern.
Zum Abschluss der Trockenbauarbeiten Langs- und Querfugen sowie Anschlüsse und Schraubköpfe mit VARIO imprägniert Fugenspachtel verspachteln.
Nachspachteln
Nach dem Erhärten der Vorspachtelung mit VARIO imprägniert Fugenspachtel nachspachteln.
Eventuell vorhandene Spachtelgrate abstoßen.
Nachbehandlung
Nach dem Trocknen der Spachtelstellen können die Flächen mit Schleifpapier oder mit dem Rigips Handschleifer mit Schleifgitter glatt geschliffen werden. Vor dem Aufbringen der Oberflächenbeschichtung sollten die Wandflächen mit Rigips VARIO Sicherheitsgrundierung behandelt werden.
Weitere Hinweise und detaillierte Anleitungen finden Sie in dem Beitrag „Verspachteln von Fugen im Trockenbau“.
Abdichtung von wasserbeaufschlagten Flächen im häuslichen Innenbereich
Die Rigips Flüssig-Dichtfolie ist optimal geeignet für Abdichtungsarbeiten von Wand- und Bodenflächen in Badezimmern, Duschbereichen, Küchen und anderen feuchtigkeitsbeanspruchten Raumen im häuslichen Innenbereich in Verbindung mit keramischen Belägen auf Gipsputz und (grünen) Gipsplatten. Die speziell für grüne imprägnierte Feuchtraumplatten von Rigips entwickelte Rigips Flüssig-Dichtfolie eignet sich aufgrund des breiten Haftspektrums auch auf vielen anderen Untergründen. Der Untergrund muss trocken, fest, sauber, tragfähig und frei von Stoffen sein, die als Trennmittel wirken können. Stark saugende Flächen mit Rigips VARIO Sicherheitsgrundierung vorbehandeln, verspachtelte Fugenflächen, z. B. mit VARIO imprägniert Fugenspachtel, nur mit der Rigips Haftbrücke behandeln. Nach gründlichem Umrühren kann die Rigips Flüssig-Dichtfolie aufgetragen werden. Das Material lässt sich mit dem Glatter, Pinsel, Quast oder einer Lammfellrolle aufragen. Nicht mit Wasser verdünnen! Auftragsdicke: mind. 0,5 mm Trockenschichtdicke, in zwei Arbeitsgängen aufzutragen! Nach Durchtrocknung ist die Fläche mit Fliesen belegbar. Bitte beachten Sie die weiteren Angaben auf den Verpackungen!
Verbrauch: Ca. 1,2 kg/m² bei zwei Auftragen je 0,25 mm Trockenschichtdicke. Die Verbrauchsangabe kann je nach Untergrund von dem Mittelwert abweichen.
Ergiebigkeit (5 kg): ca. 4 m².
Verarbeitungstemperatur: + 5 °C bis + 25 °C (Untergrundtemperatur)
Wichtiger Hinweis: Rigips Flüssig-Dichtfolie ist nicht für den Einsatz bei Dauerunterwasserbelastung, wie z. B. Schwimmbädern sowie nicht für den öffentlichen oder gewerblichen Bereich geeignet. Rigips Flüssig-Dichtfolie ist nur im frischen Zustand mit Wasser zu entfernen. Werkzeuge sofort nach Gebrauch mit Wasser reinigen. Für die anschließende Verlegung von keramischen Belägen empfehlen wir einen nach DIN EN 12004 (C2) geprüften, mit der Flexmörtelraute gekennzeichneten, hochwertigen Fliesenkleber zu verwenden! Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen!
Im Bereich von Materialübergangen im Untergrund und in Ecken sowie in Dehn-, Stoß- und Bewegungsfugen wird das flexible Rigips Dichtband in die aufgetragene, noch frische Rigips Flüssig-Dichtfolie eingebettet.
Achtung:
Das Rigips Dichtband ist schlaufenförmig in die Fuge einzuarbeiten!
Die Montage von Innenecken
Schritt 1
Ca. 30 cm langes Dichtbandstück bis zur Hälfte einschneiden.
Schritt 2
Rigips Flüssig-Dichtfolie im Eckbereich auftragen.
Schritt 3
Dichtband im rechten Winkel faltenfrei zu einer Innenecke formen …
Schritt 4
… und in die aufgetragene, noch frische Rigips Flüssig-Dichtfolie einbetten.
Schritt 5
Rigips Flüssig-Dichtfolie zwischen der Überlappung auftragen und andrücken.
Schritt 6
Dichtbandanschlüsse mit Rigips Flüssig-Dichtfolie überstreichen.
Montage Außenecken
Schritt 1
Ca. 30 cm langes Dichtbandstück bis zur Hälfte einschneiden und 4 cm breiten Sichtbandstreifen abschneiden.
Schritt 2
Rigips Flüssig-Dichtfolie im Eckbereich auftragen.
Schritt 3
Dichtbandstreifen in die aufgetragene, noch frische Rigips Flüssig-Dichtfolie einbetten; nochmals überstreichen.
Schritt 4
Dichtband im rechten Winkel faltenfrei zu einer Außenecke formen …
Schritt 5
… und in die aufgetragene, noch frische Rigips Flüssig-Dichtfolie einbetten.
Schritt 6
Dichtbandanschlüsse mit Rigips Flüssig-Dichtfolie überstreichen.
Bad mit Badewanne ohne Duschnutzung und Dusche
Bad mit Badewanne als Dusche
Abdichtung von Sanitäranschlüssen
Wandanschlüsse sind im Trockenbau eine besondere Herausforderung. Man muss Löcher in die Gipskartonplatte schneiden oder bohren. Das bedeutet, dass die grüne Isolierung genau an der Stelle aufgebrochen wird, an der am wahrscheinlichsten Wasser austreten kann. Zur Abdichtung von Sanitäranschlüssen für Rohrdurchmesser bis 27 mm (1/2 Zoll) sind deswegen die speziellen Rigips Dichtmanschetten einzusetzen.
Schritt 1
Rigips Flüssig-Dichtfolie im gewünschtem Bereich ausreichend auftragen
Achtung: Das Rohr abdichten, nicht den Dichtstopfen!
Schritt 2
Die flexible Rigips Dichtmanschette über das Wasserrohr stülpen und in die aufgetragene, noch frische Rigips Flüssig-Dichtfolie vollflächig einbetten.
Schritt 3
Die Rigips Dichtmanschette gleichmäßig andrucken und faltenfrei zum Untergrund mit der Kelle glätten.
Schritt 4
Eingearbeitete Manschette sowie das Rohrendstuck vollflächig mit Rigips Flüssig-Dichtfolie überstreichen.
Foto(s): www.rigips-heimwerker.de