Trennwände aus Gipskartonplatten
errichten

Einkaufszentren und Bürogebäude kommen nicht mehr ohne Trockenbau aus. In relativ kurzer Zeit lassen sich die großen Räumen in viele Einheiten unterteilen, so dass zahlreiche kleine Geschäfte, Lagerräume und Büros entstehen. Auch Heimwerker können im Trockenbauverfahren mit relativ geringem Aufwand Wände hochziehen, Räume strukturieren oder Ablagen bauen, hinter denen sich beispielsweise der Spülkasten und das Montageelement der Toilette versteckt. Mehr zum letzten Punkt finden Sie in unserer Anleitung zum Thema „Trockenbauwände in Feuchträumen errichten“. Den Materialbedarf kann man im Ausbauberater von Ausbauberater von Rigips berechnen. Ein individueller Verlegeplan wird gleich mitermittelt.
Wie man eine Trockenbauwand errichtet, zeigen wir hier am Beispiel des Trockenbausystems von Rigips.
Trennwand mit einlagiger Beplankung
Trennwand mit zweilagiger Beplankung
Rigips-Platten bieten Ihnen eine hervorragende Möglichkeit, nichttragende Trennwände herzustellen. Dabei sind grundsätzlich mindestens 12,5 mm starke Gipsplatten zu verwenden.
- Trennwände bis max. 5 m Höhe
- Schlanke Wände von 7,5 bis 12,5 cm Stärke
- Hohe Schalldämmung bis zu 45 dB (Rw,R), entspricht ca. einer 24 cm Mauerwerkswand und das bei einem Gewicht von nur ca. 23 kg/m2 (Massivwand ca.430 kg/m2)
- Bei einer zweilagigen Beplankung mit einer 12,5 mm dicken Rigips-Platten bis 54 dB
- Wird die Wand verfliest, ist jeweils eine zweilagige Beplankung je Wandseite erforderlich
Schritt 1
Wandhöhe/Länge ermitteln. Wandverlauf auf dem Boden mit Schnurschlag oder Richtscheit anzeichnen. Wandverlauf mittels Wasserwaage oder Richtscheit an Anschlusswände und Decke übertragen.
Schritt 2
RigiProfile zuschneiden. Rigips Anschlussdichtung auf RigiProfile UW kleben. Dies gilt für alle Rahmen- bzw. Standprofile an Boden, Decke und Begrenzungswänden.
Schritt 3
RigiProfile UW im Abstand von 100 cm mit geeigneten Befestigungselementen (z. B.: 6er Schraub- oder Schlagdübel, Holzbauschrauben etc.) an Boden und Decke befestigen.
Schritt 4
RigiProfil CW ca. 1,5 cm kürzer zuschneiden als das lichte Raummaß zwischen Boden- und Deckenprofil, zur Aufnahme normaler Deckenbiegungen. Dabei müssen die RigiProfile CW mindestens 1,5 cm tief in das RigiProfil UW eingreifen.
Schritt 5
RigiProfil CW an der Wand mindestens 3 mal andübeln (Schallschutz). RigiProfile CW ins untere, dann in das obere RigiProfil UW einschieben. Offene Profilseite in Montagerichtung der anzuschraubenden Platten anordnen. RigiProfile CW in einem Achsabstand von 60 cm ausrichten. Bei zweilagiger Beplankung den Achsabstand der RigiProfile CW auf 30 cm ausrichten.
Schritt 6
Rigips-Platten ca. 1 cm kürzer zuschneiden als das lichte Raummaß. Querkanten mit einem Messer oder Rigips VARIO Kantenhobel anfasen. Rigips-Platten (Breite 60 cm) mit Rigips Schnellbauschrauben im Abstand von 25 cm auf den RigiProfilen CW befestigen (bei zweilagiger Beplankung: Verschraubung 1. Lage: 75 cm, 2. Lage: 25 cm). Achtung: Die oberste und unterste Schraube nicht mit dem RigiProfil UW verschrauben.
Schritt 7
Für die Installationen die Laschen in den H-Stanzungen der RigiProfile CW aufbiegen und Leitungen durchführen. Für Schalter und Steckdosen Hohlraumdosen für leichte Trennwände verwenden.
Schritt 8
Bei Bedarf zur Optimierung des Schall-/Wärmeschutzes eine Hohlraumdämmung (z. B.: Trennwandfilz aus Mineralwolle) zwischen die RigiProfile CW klemmen. Tipp: Zuschnitt der Dämmung ca. 1 cm breiter als Profilabstand.
Schritt 9
2. Wandseite analog zur 1. Wandseite beplanken (s. Punkt 6). Grundsätzlich gilt: Bei ggf. auftretenden Querfugen (z. B. 125 cm oder 200 cm lange Gipsplatten) sind diese um mindestens 40 cm je Plattenfeld zu versetzen!
Tipps für den optimalen Fugenversatz
Für den optimalen Fugenversatz der gegenüberliegenden Platten (Wandseiten) empfiehlt Rigips auch bei einlagiger Beplankung mit 1-Mann-Platten einen Profilabstand von 30 cm.
Werden bei einlagig beplankten Montagewänden Horizontalfugen innerhalb einer Beplankungsseite angeordnet, müssen diese mindestens 40 cm voneinander entfernt sein.
Bei mehrlagig beplankten Montagewänden sind die Fugen der einzelnen Plattenlagen mit einem Versatz von mind. 25 cm zueinander anzuordnen.
Profi-Tipp: Schnellbauschrauben verwenden
Wenn man beim anschrauben der Platten zu viel Druck ausübt oder die Schnellbauschraube sich schneller in das Profil schraubt, als man erwartet hatte, bestehet die Gefahr, dass man die Schraube zu tief versenkt, was die Funktion der Schraube aufhebt oder die Platte beschädigt.
Mit speziellen Aufsätzen für Bohrmaschine und Akkuschrauber lässt sich diese Gefahr deutlich reduzieren. Der Marathon-Schraubkopf von Rigips kuppelt automatisch aus, wenn die Schraube die richtige Eindringtiefe erreicht hat.
Weiterführende Anleitungen zum Thema Trockenbau
Mit dem Aufbau des Ständerwerkes und der Beplankung hat man zwar schon einen großen Teil der Arbeit erledigt, aber fertig ist man noch lange nicht. In unseren weiterführenden Anleitungen, gehen wir unter anderem darauf ein, wie man die Fugen verspachtelt oder Türen in Trockenbauwände einbaut.
Foto(s): www.rigips-heimwerker.de